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Rennes-le-Château

Rennes-le-Château ist der Name eines kleinen Dorfes in Südfrankreich. Es hat heute wenig mehr als hundert Einwohner und ist einer größeren Öffentlichkeit erst seit den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts bekannt. Zu diesem Zeitpunkt wurde von einem Restaurantbesitzer die Legende kolportiert, ein ehemaliger Pfarrer des Dorfes, der Abbé Bérenger Saunière, habe um das Jahr 1900 den Heiligen Gral sowie Schätze unklarer Herkunft gefunden.

Ins Gespräch gebracht wurden etwa die Templer, ein kirchlicher Orden, der oft mit dem Heiligen Gral in Verbindung gebracht wird und die Katharer, eine Glaubensbewegung, die ihren Hauptsitz im Süden Frankreichs hatte, so dass zumindest eine räumliche Verbindung zu Rennes le Chateau möglich ist. Nach einer anderen Theorie sollen die Schätze sogar von den Goten stammen. Es handelt sich um eine moderne Legende, die sich kaum auf historische Belege stützen kann. Fest steht, dass es den Abbé Saunière tatsächlich gegeben hat. Ein von ihm erbautes Wohnhaus, die Villa Bethania, sowie ein Bibliotheksturm und ein Wasserturm, die auf seine Initiative erbaut wurden, sind noch erhalten. Ebenso die Dorfkirche, die von ihm im Jahre 1891 renoviert wurde. Vermutlich soll er in diesem Zusammenhang die besagten Schätze entdeckt haben.

Der offensichtliche und zumindest für einige Personen wohl unerklärliche Reichtum des Abbé bildete die Grundlage für das Entstehen der Legende, die in verschiedenen Büchern aufgegriffen wurde und dadurch einen zunehmenden Bekanntheitsgrad erhielt. Aus diesem Grund ist der Ort Rennes-le-Château, vor allem auch bei Anhängern der Gralslegende, zu einem beliebten Tourismusziel geworden.