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Abendmahlskelch

Neben verschiedenen anderen Deutungen wird in der christlichen Auslegung der Gralsgeschichte meist der von Jesus und seinen Jüngern beim letzten Abendmahl verwendete Kelch als der Heilige Gral angesehen. In diesem Kelch soll auch Josef von Arimathäa das Blut Jesu am Kreuz aufgefangen haben, was diesen zu einer bedeutenden Reliquie macht. Überlieferungen zufolge hat Josef diesen Kelch während seiner Haft von dem auferstandenen Jesus selbst erhalten und nach seiner Entlassung aus dem Kerker mit nach England genommen, wo er ihn in der Nähe der von ihm gegründeten Kirche Glastonbury vergraben haben soll.

Eine Parallele zum Gral lässt sich durch das Auffangen des Blutes darstellen: der Gral und sein Inhalt sollen die Menschen von Leiden befreien und das ewige Leben spenden. Auch Jesus wird in der christlichen Religion als Retter dargestellt, der durch Vergießen seines Blutes die Gläubigen erlöst. Bis heute lebt dies im Abendmahl des Gottesdienstes fort: ein Kelch mit Wein wird als Symbol für das Blut Christi und dessen erlösende Kraft herumgereicht.

Über den Aufbewahrungsort beider – oder handelt es sich um dasselbe? – Gefäße gibt es viele Vermutungen. Zum Einen soll der Kelch noch immer dort liegen, wo Josef von Arimathäa ihn vergraben hat und dem Grund einer nie versiegenden Quelle sein.

Eine weitere angegebene Alternative ist eine Aufbewahrung in der Kathedrale von Valencia. Ein dort befindlicher Steinbecher wurde von Experten in eine passende Zeit datiert. Er sei früher von den Päpsten in Rom aufbewahrt und von dort aus nach Valencia gebracht worden. Verschiedene andere mögliche Aufbewahrungsorte beruhen auf Überlieferungen, nach denen der Kelch von verschiedenen Orden aufbewahrt wurde.