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Die Katharer & der Heilige Gral

Die Katharer, auch Albigeneser genannt, galten in den Augen des katholischen Klerus als Ketzer im Mittelalter. Die Kirche verfolgte sie mit den Mitteln der Inquisition. Die Katharer lebten in Bescheidenheit und Armut und propagierten diese Lebens- und Denkart. Damit lenkten sie den Zorn des Klerus auf sich, denn dessen Lebensweise war das genaue Gegenteil und in den Augen der Anhänger der Katharer verurteilenswert.

Die Katharer lebten und wirkten hauptsächlich in Südfrankreich. Ihr Hauptsitz war der Languedoc und dort eine Burg auf dem Berg Montségur. Dort, wird behauptet, bewahrten sie den heiligen Gral auf. Einige Gruppen der Katharer lebten auch in Deutschland, Belgien, Italien und Bulgarien.

Der heilige Gral, der Kelch, der beim letzten Abendmahl zwischen Jesus und seinen Jüngern herumging, hatte kultische Bedeutung im Mittelalter. Viele christliche Religionsgruppen behaupteten, ihn zu besitzen. Kreuzzüge wurden durchgeführt, um ihn zu erobern. Wer ihn hatte, glaubte im Besitz der Wahrheit über das Christentum und erleuchtet zu sein. So behaupteten auch die Katharer, den Gral (altfranzösisch für „Gefäß“, „Schüssel“) zu besitzen. Durch den Gral mit dem Blut Christi könnten sie direkt mit Gott kommunizieren. Das war nicht im Sinne der katholischen Kirche, die den Anspruch stellte, unfehlbar zu sein und als alleiniger Mittler zwischen Gott und den Menschen zu wirken.

Die Burg der Katharer wurde am Ende des Albigenser Kreuzzugs (1209-1244) im Auftrag des Papstes Innozenz III. erobert und zerstört. Die Legende besagt, dass einige Katharer mit dem heiligen Gral entkommen konnten. Wo er dann aufbewahrt wurde, berichtet eine andere Legende.