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Der Templer Orden

Der Templerorden, dessen Mitglieder als Tempelritter oder Tempelherren bekannt wurden, wurde zwischen 1118 und 1121 gegründet, das genaue Datum lässt sich nicht mehr feststellen. Der vollständige Name des Ordens lautet zu Deutsch: „Arme Ritterschaft Christi vom salomonischen Tempel“. Der Name geht auf das einstige Quartier zurück: einen Teil des Palastes von König Balduin auf dem Tempelberg, der auf den Grundmauern des ehemaligen salomonischen Tempels errichtet worden war. Im Templerorden wurden die Ideale zweier bis dahin streng voneinander getrennter Stände, Mönche und Ritter, vereinigt. Das erste Ziel des Ordens war, den Weg der Pilger im Heiligen Land zu sichern. Dieses Versprechen gehörte neben Keuschheit, Gehorsam und Armut zu den Gelübden eines Tempelritters.

Aufstieg des Templer-Ordens

Ab 1127 erhielt der Templerorden zahlreiche Ländereien als Schenkungen, was die wirtschaftliche Lage entsprechend verbesserte. Der Orden wurde am 29. März 1139 durch den Papst bestätigt und diesem direkt unterstellt. Dies festigte und verbesserte die Stellung der Templer gegenüber den weltlichen Herrschern. Der Orden wurde dadurch nicht nur von Steuern befreit, sondern durfte zusätzlich selbst welche erheben. Auch das Verleihen von Geld war dem Orden zwar nicht erlaubt, wurde aber geduldet und die Templer konzentrierten sich stärker auf dieses Gebiet. Neben dem Kriegshandwerk gehörten auch bald die Geldtransporte zwischen dem Heiligen Land und den europäischen Standorten zur Aufgabe des Templer-Ordens. Dieser Umstand führte auch zu den zahlreichen Theorien, die sich um direkte Verbindungen der Templer mit dem Heiligen Gral handeln.

Untergang der Templer

Der Untergang des Ordens erfolgte in mehreren Schritten. Eine Ursache dafür war der Machtgewinn der weltlichen Herrscher. Um die Gefahr durch das gut ausgebildete Heer der Templer auszuschalten, wurden diese 1307 von König Philip IV. der Ketzerei und Sodomie angeklagt. Der vom französischen König abhängige Papst Clemens V. konnte von diesem leicht unter Druck gesetzt werden. Nach mehreren Prozessen wurde der Orden 1312 vom Papst aufgelöst, die Güter zur Verwaltung an die Johanniter übertragen.

Flucht ins Ausland – der Mythos vom legendären Templer-Schatz entwickelt sich

Die meisten Templer entkamen den Anklagen durch die Flucht in ferne Länder. Die im Reisen und Transportieren (!) sehr erfahrenen Templer kannten sich auch mit der Logisik für damalige Verhältnisse bestens aus. Es liegt daher nahe, weshalb so viele Legenden, Geschichten und Erzählungen – aber auch Hinweise – auf einen zentralen Schatz der Templer, der auch den Heiligen Gral beinhalten könnte.

Seit der „Templer-Renaissance“ im 18. Jahrhundert bis heute wurden zahlreiche Orden und Interessengemeinschaften gegründet, die das Erbe des Templerordens fortführen.