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Templerburgen

Der 1118 gegründete und 1312 zerschlagenen Templerorden hatte sich zunächst das Ziel gesetzt, die nach Jerusalem reisenden Pilger auf ihrem Weg zu schützen. Zum Hauptsitz im Heiligen Land wurde die zur Festung ausgebaute Al-Aqsa-Moschee auf dem Tempelberg in Jerusalem. Bis zum Rückzug des Templerordens nach dem Fall von Akkon im Jahre 1291 unterhielten die Templer dort insgesamt 19 Burgen, mit denen sie zum einen die Pilgerrouten sicherten, zum anderen aber auch ihre eigenen Besitztümer und Schätze. Denn eine wichtige Einnahmequelle der politisch stets unabhängig gebliebenen Templer wurde der Geldverleih gegen Zinsen. Darunter war für einige Jahre auch die Burg Belfort, die aber mehrmals den Besitzer wechselte. Dies galt auch für andere Burgen, etwa Merle, Baghras oder Toron de Chevalier bei Latrun. Mit der Aufgabe ihre letzten, niemals eroberten Burg Arun auf einer kleinen Insel unweit der israelischen Küste bei Haifa endet die Zeit der Templerburgen im Heiligen Land.

Der reiche Orden der Templer und die Immobilien…

Die Templer erhielten seit ihrer Gründung viele Spenden in Europa, darunter auch Güter und Landbesitz. Verwaltet wurde dieses Vermögen vor Ort in den Komtureien. Die Bekanntesten waren der Temple de Paris und die Temple Church in London. Auch der Berliner Stadtteil Tempelhof geht auf eine solche Komturei zurück.

Zum Schütz ihrer Besitzungen errichteten oder übernahmen die Templer auch in Europa Burgen. Sehr gut erhalten ist die Templerburg Ponteferrada in Spanien. Dort und in Portugal hatten die Templer während der Reconquista mehrere Burgen in ihren Besitz gebracht oder neu errichtet, so auch im portugiesischen Tomar. In Deutschland gab es eine Templerburg in Osthofen bei Worms.

Liste aller Templerburgen

Die folgende Liste ist rein auf Burgen bezogen und scheint daher ziemlich kurz für einen derartigen Mythos wie die Tempelritter. Aber: erstens kann man die Verhältnisse der damaligen Zeit nur schwer mit heute vergleichen (ohne über entsprechende Informationen zu verfügen), zweitens war der Grundbesitz riesig und drittens: die Templer hatten noch viele weitere Besitztümer, die dem „Management“, des Betriebs und der Verwaltung des florierenden Ordens dienten.

Tipp für kritische Leser! Sehr interessante Informationen zu den Burgen findet man bei der Bildersuche praktisch jeder Suchmaschine! Die Burgen zeugen vom damaligen Reichtum!

Templerburgen im Heiligen Land

  • Aryma
  • Arsuz/Arsuf, 1213
  • Baghras (ab 1137?), 1216–1268
  • Beaufort/Belfort, 1260–1266
  • Caco
  • Cafarlet
  • Calamella, 1266
  • Chastel Blanc
  • Château Pèlerin
  • Darbsak/Trapesac im Amanosgebirge, 1136/37–1188
  • Doc 1201–1263
  • Gastria (Kalecik), bei Famagusta auf Zypern, erbaut 1191/92
  • Le Destroit/Atlit bei Caesarea Maritima bis 1264
  • Merle bei Dor
  • Roche Roussel
  • Rouche Guillaume
  • Saphet, 1240–1266
  • Ruad, Syrien, auch Tortosa
  • Toron de Chevalier (Latrun), auch el-Toron, Castellum Boni Latronis (Burg des guten Diebes)

Burgen der Tempelritter in Europa

  • Osthofen bei Worms

Hinweis: Es gibt weitere Burgen und Herrenhäuser der Templer auf der ganzen Welt. Die obenstehende Liste behandelt lediglich die bekanntesten Templerburgen in Europa und im Heiligen Land. Die besitzt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.